Assalomu Alaykum! Salamatsyzby! здравствуйте!


Assalomu Alaykum! Salamatsyzby! здравствуйте! Hello!


My name is Kristina and I am a 26-year-old Austrian with a slight obsession with Central Asia and travelling to the more remote parts of the world. Learning a lot (of and about) languages, foreign cultures and trying to gain a better understanding of traditions while teaching German has been my mission in the past years.
Initially, this blog started out as a mere means to inform my friends and family about my life and adventures when I first moved to Tashkent, Uzbekistan. It became a lot more than that to me after realizing that writing helped me to make sense of the strange world surrounding me, to deal with culture shock as well as to help me organize the chaos in my head. My Central Asian adventures haven't ended yet and I am looking forward to entertaining you with some more (crazy) stories from Kyrgyzstan in the very soon future!

I am also a couchsurf host - if you're planning a trip to Naryn, let me know on here and we can take it from there :)

I am always happy to hear from my readers, so please don't hesitate to contact me if you have comments or questions, about travel tips in Central Asia or about life in Uzbekistan and Kyrgyzstan :)

Much love,
Kristina


Dienstag, 23. April 2013

Wortsalate

Eine Entschuldigung vorab, dass ich keine Umlaute verwende, aber ich schreib auf einer russischen Tastatur.

Dieser Post soll eine kurze Zusammenfassung einiger klassischer Fehler sein, die Usbekisch- bzw. Russischmuttersprachler machen, wenn sie Deutsch lernen. Der Grund fuer diesen Post ist einerseits, weil es ziemlich spannend ist auf Interferenzfehler draufzukommen und, andererseits, auch den Einfluss von uralten Lehrbuechern sowie auch kultureller Unterschiede auf die Wortwahl/das Vokabular der Lernenden  zu entdecken. Jeder, der schon einmal Deutsch unterrichtet hat oder viel mit Nichtmuttersprachlern zutun hatte, wird verstehen, dass man seine Studis manchmal total suess findet, weil Aussprache, Fehler oder Formulierungen einfach nur niedlich sind - ja, ein bisschen infantilisierend, aber es ist nunmal so :) Bevor das hier noch jemand falsch versteht, sei auch zu erwaehnen, dass ich im Folgenden nicht laestern moechte - vor allem im Hintergrund einiger der peinlichen Sprachsuenden, die ich selbst bereits im Russischen begangen habe.. Hier also zuerst eine kleine Sammlung an Fehlern, die Ulli und ich im Laufe unserer ziemlich erfolglosen Russischlernkarriere gemacht haben:

1) Ich musste im Unterricht ein Comic beschreiben, wo in einem Bild ein Mann einer Frau Blumen schenkt. Also sagte ich mutig drauf los: он дарит ей дети. (lautmalerisch "on darit jej djeti") Meine Lehrerin fing lauthals an zu lachen und wiess mich auf meinen Irrtum hin. Was ich meinte: "Er schenkt ihr Blumen". Was ich wirklich sagte: "Er schenkt ihr Kinder" - was kann ich denn dafuer, wenn Kinder (дети, djeti) und Blumen (цветы, tsveti) so aehnlich klingen...? :)

2) In Taschkent gibt es einen Fernsehturm (auf Russisch телевишка "televischka", oder so aehnlich), den Ulli und Nodi eines sonnigen Tages besichtigen wollten. Ulli konnte und konnte sich nicht merken, dass es "televischka" und nicht "televischna" hiess. Vischnja heisst naemlich Kirsche. Der Gedanke, zum Taxifahrer "Telekirsche" zu sagen, gab uns wiederholte Lachkraempfe..:)

3) Aufstehen am fruehen Morgen ist schwer, vor allem wenn einem eine Stunde Russisch mit Irina bevorsteht  (eine zweistuendige Tortur, wo auf Russisch auf einen eingeredet und einem keine Chance zum Nachdenken gegeben wird). Besonders Ulli kam nie aus den Federn, und wir schafften es, zu unserer Schande, Irina manchmal fast 20 Minuten warten zu lassen. So fragte ich Nodi eines Tages scherzhalber, wie ich Irina denn  "Ulli ist Schuld" sagen koennte. Aha, auf Russisch also Ульрике виноват  "Ulrike vinovat". Als die Phrase wieder aktuell wurde, kam dann die Frage: Wie sag ich das nochmal, "Ulrike vinograd"?   "Vinograd" heisst Weintraube.

Folgend also, wie angekuendigt, die haeufigsten Fehlgriffe von Deutschlernenden in Usbekistan:

1) SCHMACKHAFT - im Alltag komme ich oft in Situationen, wo wir entweder ueber deutsches/oesterreichisches, oder usbekisches Essen sprechen. Schmeckt dir Plov? Hast du schon mal Schnitzel gegessen? Als ich in Berlin war gab es ueberall Currywurst! usw.  Von vielen Seiten - Studis, Professoren verschiedener Unis oder Reisefuehrer - kam in diesem Kontext immer sowas aehnliches wie "Das ist wirklich sehr schmackhaft". Aeh, schmackhaft? Verwendet doch heutzutage niemand mehr, oder lieg ich da falsch? Was sagt man denn eigentlich wirklich? Mit "lecker" wird man gleich als Piefke abgestempelt, "gschmackig" ist zu oesterreichisch und "geil" vielleicht etwas zu umgangssprachlich. Amuesant jedenfalls, weil dieses Wort offensichtlich in zahlreichen sowjetischen Deutschlehrbuechern verwendet und bis heute noch so unterrichtet wird.

2) SICH SEHNEN NACH - eine Woche ist man nicht an der Uni wegen Krankheit, schon sagten mir zahlreiche Studis "Kristina, wir haben uns SO nach Ihnen gesehnt!" Idiomatisch nicht ganz passend und kommt wahrscheinlich vom russischen Wort "скучать", welches auch in meinem Langenscheidt Russisch-Deutsch Woerterbuch als "sich sehnen nach" und - oh! - auch als "sich langweilen" uebersetzt wird. Das wuerde natuerlich erklaeren, warum ich auch schonmal "Ich habe mich so nach Ihnen gelangweilt" zu Ohren bekommen habe...

3) WIE GEHT ES DU? - In Usbekistan/im Usbekischen sind die Regeln des Duzens und Siezens nicht mit den Regeln im Deutschen zu vergleichen. Die "Sie"- (eigentlich ja "Ihr"-) Form steht zwar auch fuer Respekt, aber findet schon in der Familie Anwendung. So muss man seine aelteren Geschwister siezen, seine Eltern siezen, und auch seine StudienkollegInnen an der Uni - von Professoren oder Leuten, die auch nur wenig aelter sind als man selbst, ganz zu schweigen. Geduzt werden also nur juengere, bzw enge Freunde, oder die juengeren Geschwister. Wie bereits in vorherigen Blogposts erwaehnt ist Usbekistan sehr regionalistisch, so dass sich auch diese kulturellen "Regeln" von Region zu Region unterscheiden. Mir wurde schon oefters erzaehlt, dass es einige Gegenden gibt, wo sogar Kleinkinder und Babies gesiezt werden. Jedenfalls widerspiegelt sich das auch in der Verwendung der deutschen Sprache. Obwohl ich bei usbekischen Freunden meist sofort das Du-Wort angeboten habe, werde ich aus Gewohnheitsgruenden trotzdem immer noch gesiezt - auch einfach, weil sie im Alltag nie die Du-Form im Deutschen konjugieren muessen. Phrasen wie "Wie geht es Ihnen?" werden schnell gelernt, das Duz-aequivalent jedoch nie. Also ist es keine Seltenheit, hier "Wie geht es du?" gefragt zu werden. Und bei so einer Frage, will man ja dann auch nicht unhoeflich sein und gleich ausbessern...

4) IM INTERNET SITZEN - "Meine Hobbys sind Freunde treffen, im Internet sitzen, usw." Klassischer Interferenzfehler aus dem Russischen (und angeblich auch im Usbekischen), da man hier wirklich "im Internet sitzen" (сидеть в интернете "sidet v internete") sagt. 

5) ICH KRISTINA - im Russischen gibt es kein Wort wie "sein". "Ich bin Kristina" wird also vor allem bei Sprachanfaengern zu "Ich Kristina".

Vielleicht faellt mir ja bald noch mehr ein.. :) 

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